Auf geht es. Als Einstieg in das Wandern eignet er sich absolut: Der höchste Berg Mittelfrankens – der Hesselberg.
Interessant an diesem Berg: Er ragt vollkommen alleine über den Ebenen Mittelfrankens. Mit seinen nicht mal 700 Metern über NN hat man bei gutem Wetter dennoch die Chance, die Alpen zu sehen. Wir selbst hatten nicht das Glück. Jedoch konnten wir bei unserer Tour in Richtung Südwesten schwach einen Höhenzug ausmachen, den ich als den rund 120 km entfernten Schwarzwald verortet habe.
Zu dem handelt es sich bei dem Hesselberg um einen historisch interessanten Berg. Unweit des Limes waren hier die Römer wegen der Aussicht auf das barbarische Germanien. Hier kämpften Deutschen gegen die Ungarn im Mittelalter. Hier waren während des 30jährigen Krieges der Schwedenkönig Gustav Adolf und später der preußische König Friedrich Wilhelm III. Und leider nutzen auch die Nazis den Berg für ihre Kundgebungen.
Der historischen Ereignisse rund um den Hesselberg ungeachtet, nutzen wir diesen für einen Spaziergang. Anders kann man das Ganze nicht bezeichnen.
Von Gerolfingen, südlich vom Hesselberg gelegen geht es zu nächst hinauf. Wir waren faul, nutzten das Auto bis zur „Evangelischen Volkshochschule Hesselberg“. Von dort nutzen wir zunächst den Hesselbergrundweg 1 und gehen in östliche Richtung immer entlang der „Baumgrenze“. Sprich rechterhand haben wir einen Wald, links sehen wir nichts als Wiese bis hinauf zum Gipfel. Der Weg selbst ist teilweise kaum erkennbar. Wir erreichen eine Kreuzung.
An dieser Kreuzung geht es rechter Hand den Berg herab direkt nach Gerolfingen. Wir wenden uns halblinks auf den Weg, der durch niedriges Strauchwerk den Berg hinauf zur Osterwiese führt. Auf etwas 400 bis 450 Meter machen wir rund 50 Höhenmeter. Dabei stellen wir fest, dass – obwohl der Anstieg für Gebirgswanderer nichts Besonderes ist – wir diesen Anstieg im Sommer nicht machen wollen würden. Keinerlei Schatten und die geringe Höhe des Bergs würden bei hohen Temperaturen nicht gerade für Abkühlung sorgen.
Wir erreichen wieder einen Schnittpunkt mehrerer Wege. Halten uns nach links. Und steigen weiter leicht an. Wir erreichen dabei ein Plateau – die Osterwiese – auf rund 673 m. Von diesem hat man einen 360-Grad-Rundumblick, den wir genießen. Anschließend geht es in westliche Richtung weiter. Hierbei kommen wir an einem einfachen Denkmal aus Granit vorbei. Dieses zeigt neben einer Windrose zwei Namen von Königen, die hier auf diesem Berg gewesen waren: der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III und die Schwedenkönig Gustav Adolf.
Wir gehen weiter. Kreuzen die Straße, welche ganz faule Hesselbergbesucher bis hier her mit dem Auto fahren. Danach steigen wir noch einmal zum Gipfel des Berges auf 689 m hoch. Und machen Picknick am Gipfelkreuz. (Ja hier steht eines und man kann sich auch in das Gipfelbuch eintragen).
Anschließend geht es weiter nach Westen. Wir folgen dem Höhenweg. Den dritten Weg, der nach links abwärts geht, folgen wir und kommen im großen Bogen wieder oberhalb der Volkshochschule auf die Straße und so zum abgestellten Auto.