Der Markt ist voll von Ihnen. Unzählige Campingführer bieten die Buchhandlungen an. Und ständig kommen neue hinzu oder werden bestehende aktualisiert und neu aufgelegt. Gerade jetzt im Spätsommer und Herbst kommen die neuen Ausgaben für das nächste Jahr auf den Markt.
Aber muss man sich als Camper ständig den neuesten Führer kaufen?
Seien wir doch mal ehrlich. Geht man in eine Buchhandlung (oder auf eine entsprechende Website) wird man von Campingführern erschlagen. Es gibt gefühlt mehr Führer, die einem Campingplätze vorstellen als „normale“ Reiseführer. Und die bestehenden werden jährlich neu aufgelegt. Was einem einen sehr im Wandel befindlichen Markt suggeriert.
Camping ist zwar in. Und diese Corona-Pandemie tut seit 2020 ihr übriges dafür, dass immer mehr sich nach Reisealternativen umsehen. Aber das ist auch die einzige Wandlung in diesem Tourismussektor. Klar, mit der neuen – teils recht anspruchsvollen, weil den Hotelluxus gewöhnten – Klientel müssen sich auch Campingplätze neue Konzepte und Angebote einfallen lassen, um diese Neucamper zu gewinnen und u befriedigen. Daher wandelt sich das Camping teilweise immer mehr zum sogenannten Glamping. Das ist eine Wortkreation aus Camping und Glamour.
Dieser Wandel auf den Plätzen kommt aber nicht von heuet auf morgen. Er ist ein längerer, langsamer Prozess. Schließlich muss erst einmal von den Betreibern in die bestehenden Plätze investiert werden. Sie müssen umgebaut werden, um die Anforderungen der neuen Campinggeneration gerecht zu werden. Das dauert.
Und neue Campingplätze? Ja die schießen auch nicht so einfach aus dem Boden heraus. Dafür hat haben die Staaten schon gesorgt. Denn einen Campingplatz zu eröffnen ist gar nicht so einfach. Schon alleine Umwelt- und Naturschutz behindern vieler Orts die Neuanlage von Stellplätzen. Dazu kommen dann noch behördliche Auflagen hinsichtlich Hygiene, Ausstattung, Lärmschutz und was man sich noch so alles vorstellen kann.
Daher: Jedes Jahr einen neuen Campingführer kaufen? Vollkommen unnötig! (Ich weiß, jetzt werde ich von den Autoren und Verlagen geschlagen!)
Und das wissen die Herausgeber solcher Führer auch. Langsamer Wandel, kaum Wachstum bei Platzgröße und Anzahl von Plätzen, da ist es eigentlich egal, ob Du den Führer fürs nächste Jahr, den für dieses oder gar den für vorletztes Jahr nutzt. Die Platzbeschreibungen ändern sich nicht groß. Und was im, im Spätsommer, gekauften Führer für nächstes Jahr steht ist sowieso eventuell veraltet. Schließlich stammen die Informationen aufgrund redaktioneller Arbeiten eher aus dem diesjährigen Frühjahr oder sind noch älter.
Daher nutzen wir zum Beispiel momentan einen Führer von 2018/2019. Als Neucamper hatten wir uns einen 5 Jahre alten vom Trödelmarkt zugelegt, der auch seine Dienste tat.
Gegen diesen „Mangel“ habe die Herausgeber und Verlage eine Strategie entworfen. Schließlich müssen ja die Auflage und die Absatzzahl stimmen, sonst fliegt man aus der Listung im Buchhandel. Und auch die Einnahmen aus der Werbung in den Führern und den verkauften Listings / Nennungen in den Druckwerken würde erheblich zurückgehen, wenn man nicht eine Strategie entwickelt hätte: die Rabattkarten!
Ja, die größeren Campingführer haben allesamt eine Rabatt-Karte, die für das entsprechende Campingjahr, für welches das Druckwerk herausgebracht wurde, gilt. Hier bekommst Du dann zu bestimmten Zeiten oder unter bestimmten Bedingungen auf dem besuchten Campingplatz Rabatte unterschiedlichster Art. Ich wage an dieser Stelle sogar zu behaupten, dass die in den Büchern präsentierten Plätze nur dann aufgenommen werden, wenn sie den Urlaubern über die jeweilig Karte irgendwelche Vorteile gewähren.
Also: Bist Du ein kleiner Sparfuchs, dann musst Du Dir jedes Jahr einen neuen Führer kaufen, denn nur so kommst Du an die Rabatte. Aber schaue vorher an, unterwelchen Bedingungen und zu welchen Zeiten Du diese bekommen würdest. Musst Du z.B. in der Hauptsaison reisen (weil schulpflichtige Kinder oder so) dann bringen Dir die Karten nämlich meist nichts. Sie gelten nämlich nicht selten nur in den Nebensaisons. In solchem Fall kannst Du auch auf einen älteren Führer zurückgreifen. Der liefert Dir nämlich auch ausreichend Informationen zu den Plätzen.