Camping Mariengrund – zwischen Kampenwand und Chiemsee

Eines schon einmal am Anfang vorweg: Camping Mariengrund hat verhältnismäßig schlechte Bewertungen im Internet. Zu laut, kein Angebot usw. Wer am Chiemsee oder im Chiemgau seinen Urlaub verbringen will ist hier definitiv falsch. Dafür ist der Platz auch augenscheinlich nicht gedacht, obwohl es ein paar gibt, die hier länger als eine Nacht verbringen.

Camping Mariengrund liegt einen Steinwurf (im wahrsten Sinne des Wortes) von der ganztägig starkbefahrenen A8 entfernt, direkt an der Abfahrt Bernau. Von der Autobahn trennt den Platz lediglich ein vielleicht 5 bis 10 Meter breiter Streifen mit Büschen. Mehr ist da definitiv nicht.

Die Anfahrt zu dem Platz ist leider schlecht ausgeschildert: Gleich nach der nördlichen Abfahrt (A8 in Richtung München) muss man in einen im 330-Grad-Winkel abgehenden geteerten Weg einbiegen. Dies ist jedoch an der Straße nirgends angezeigt. Wir haben diese Einmündung zwar gesehen, aber nicht für vollgenommen, mussten daher rund 1 Kilometer in Richtung Prien weiterfahren. Dort kam ein Kreisverkehr, mit dessen Hilfe wir wenden und anschließend leichter in den Zufahrtsweg einbiegen konnten.

Anreisen kann man rund um die Uhr. Wir sind so gegen 15.00 dort angekommen. Das scheint eine recht gute Zeit zu sein, da wir vor dem Andrang das Zwischenziel erreichten. Der Platz hat sich ziemlich schnell sehr gut gefüllt. Die stetige Ankunft von Fahrzeugen riss erst gegen 22.00 ab.

Die Nacht ist – wie eingangs schon angesprochen – recht laut aufgrund des Dauerbrummens von der Autobahn. Auch als jemand, der eigentlich immer schlafen kann, hätte ich hier ein paar Stöpsel für die Ohren verwendet (wenn ich diese mitgehabt hätte). Zu dem kommt, dass ab etwa 4 Uhr morgens mit Betrieb zu rechnen ist. Das ist etwa die Zeit, zu der die ersten aufstehen bzw. abfahren, um vor den Massen die Tauern in Richtung Kroatien, Slowenien oder Italien zu durchqueren. Wer da nicht geweckt werden will, sollte lieber Ohrepax nutzen.

Der Platz selbst ist eine geschotterte Fläche. Vereinzelte Stromsäulen versorgen gleich bis zu 10 Campingmobile. Man sollte hier etwas mehr als nur 5 Meter Kabel dabei haben. Die Fahrzeuge werden recht eng nebeneinander gestellt. Mal seinen Tisch und die Stühle vor den Wagen stellen ist hier nicht drin. Wasser Anschluss am Stellplatz gibt es nicht.

Camping Mariengrund und Kampenwand im Hintergrund
Blick vom Camping Mariengrund auf die Kampenwand

Die Sanitätsräume bestehen aus zwei ausgedienten Containern. In diesen befinden sich ein paar Handwaschbecken, 2 Feuchtraumduschen und 2 Klos. Des Weiteren hat der Platz einen kleinen Kiosk, an dem man sich Getränke, ein paar Süßwaren und etwas zum Essen holen kann. Aufgrund der räumlichen Beschränkung am Stellplatz steht hier ein Festzelt mit Bierbänken sowie ein paar nicht überdachte Bänke mit Tischen. Von diesen kann man auf die Kampenwand schauen.

Die Kosten halten sich wirklich voll in Grenzen. Es wird eine Pauschale erhoben, die für ein Gespann, ein Wohnmobil oder PKW + Zelt und 2 Personen 38,00 EUR beträgt. Hinzu kommt noch die Kurtaxe. Müll, Duschen und Strom sind inklusive.

Wer einen Zwischenstopp auf dem weg nach oder aus dem Süden, ist hier gut aufgehoben. Klar, man muss aufgrund der Autobahnnähe Abstriche machen. Hat dafür aber den Vorteil, dass man nicht auf irgendeinem Rastplatz den LKWs Stellplatzfläche wegnimmt. Zu dem ist man hier a) unter Campern und b) unter „Beobachtung“, so dass Überfälle unwahrscheinlicher sind. Einen weiteren Vorteil sehe ich auch darin, dass man seinen Caravan einfach abkuppeln kann und man dann schnell mit dem Auto nach Bernau oder Prien fahren kann, um dort noch den Abend zu genießen.

Wer sich diesen Platz als Urlaubsziel aussucht ist dagegen selbst schuld. Camping Mariengrund ist vom Betreiber gar nicht dafür konzipiert worden.
Was ich mir jedoch gut vorstellen könnte, ist die Nutzung des Platzes als „Basiscamp“ für Wanderungen oder Radtouren in der Region. In diesem Fall wäre man ja dann nur zum Schlafen am Platz.

  • Stellplatz (Aussattung)
  • Kinderfreundlichkeit
  • Personal (Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Flexibilität)
  • Preis-Leistungsverhältnis
3.1

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