Inzell, das Alpendorf im Chiemgau

Vor 4 Jahren waren wir das letzte Mal nicht nur zum Wintercamping in Inzell. Und sofort haben wir vieles wieder erkannt und uns erinnert.

Die Beständigkeit des Ortes, das langsame Ändern des Ortsbildes, nimmt einem den Alltagsstreß. Ach wenn man keinen Wintersport machen kann, weil die schneereichen Zeiten wohl vorbei sind, kommt man hier gut zum. Ausspannen und zur Ruhe.

Trotz aller Beständigkeit unterliegt Inzell doch einem merklichen Wandel. Alte Hotelnamen verschwinden, Gaststätten gibt es nicht mehr und auch der lokale Einzelhandel unterliegt dem üblichen Wandel. Und trotzdem die alt eingesessenen Betriebe, wie z.B. der Hirschbichler, das Kienberg und das Schwarzenberg, bestehen noch. Wenigstens dem Namen nach. Denn die Gastronomie unterliegt hier der deutlichsten Veränderung.

So ist die bayerische Küche des Kienbergs mediterraner (Balkan, Italien) geworden. Im Schwarzenberg spricht der Service nicht sächsisch (vor 4 Jahren war das noch so), sondern ein Deutsch mit tschechischem Akzent. Auch in der CurryAlm oder dem Restaurant des Gasthauses Bavaria spricht man kein sauberes, akzentfreies Deutsch, geschweige denn Bayersich.

Ansonsten hat sich über die Jahre in Inzell wenig verändert. Ja auch hier sieht man die Spuren des Geschäftesterbens. Aber die leeren Gewerberäume halten sich in Grenzen. Der Lebensmitteleinzelhandel, rd. 1 km vom Campingplatz entfernt, besteht noch und ist derselbe.

Inzell selbst, etlichen vielleicht von der ehemaligen Eisschnellläuferin Anni Friesinger her bekannt, hat neben dem Eisstadium, in dem verschiedenen Nationalmannschaften sich auf Weltmeisterschaften und Olympische Spiele vorbereiten, zwei kleinere Ski-Abfahrten. und etliche Loipen. Dumm nur, wenn kein Schnee liegt. Dabei war Inzell einst schneesicher. Dann haben nur die Alpinisten auf der Kesselalm ihren Spaß, denn die wird ggf. künstlich beschneit. Aber: Wer in Garmisch oder in Österreich die Pisten gewohnt ist, der ist hier fehl am Platze. Dem machen die paar Meter keine Freude und der muss dann täglich (geht auch mit Skibus) zu Winkelmoosalm oder weiter zur Steinplatte oder dem Jenner fahren.

Für Sommertouristen sieht es da etwas besser aus. Neben dem nahen Chiemsee, Bad Reichenhall, Berchtesgaden mit dem Königssee oder Salzburg gibt es viele Möglichkeiten zu wandern oder mit dem Rad zu fahren. Sowohl in den Tälern, wie über Höhenwege oder auf und von den umliegenden Bergen.

In naher Umgebung befinden sich Bergbahnen auf den Predigtstuhl, auf Kreuzfeld, auf den Hochfelln oder die Kampenwand. Hier kann man gut unterwegs sein.

zu dem steht auch ein schönes Hallen-/Freibad zur Verfügung. Das Freibad ist ein Badesee.

Wer durch den Ort geht (das Auto kann man hier wirklich getrost beim Quartier stehen lassen!) findet schöne alte bemalte Häuser im Zentrum. Manchmal etwas versteckt. Aber liebevoll gepflegt. Auch die alten inzwischen aufgelassenen und zu Feriendomizilen umgebauten Bauernhöfe am Ortsrand lassen manchmal noch etwas von ihrer einstigen Pracht erahnen.

Wie gesagt, Inzell ist gut zum Ausspannen. Gäbe es nicht die schleichenden Veränderungen, die man vermutlich auch nur merkt, wenn man wie wir schon mehrmals hier Urlaub gemacht hat, könnte man denken, hier stände die Zeit noch still. Die Berger ringsherum, die Wälder und, wenn erliegt, der Schnee schlucken den Alltagslärm, kapseln einen nach außen ab.

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