Baue dir deinen Stellplatz selbst

Die Story, die wir jetzt erzählen ist wirklich wahr und hat sich so zugetragen. Jedoch haben wir weder ein Beweisvideo oder Fotos. Dies schon alleine nicht gemacht, um die „Opfer“ nicht irgendwie vorzuführen.

Wir waren auf dem Passeier Camping Meran zu einer ungünstigen Wetterlage. Als wir ankamen hatte es schon seit mindestens 12 Stunden geregnet – Dauerregen -, wie uns unsere Camping-Nachbarn erzählten. Dieser Dauerregen hielt noch bis zum nächsten Tag an. Erste dann, gegen Nachmittag, nahm er ab und setzte zeitweise aus um in der Nacht (wie auch die folgenden Nächte) wieder einzusetzen.

Schlammiger Boden nach Dauerregen: Willst Du nicht durch den Matsch, befestige ihn in Eigenleistung

Entsprechend litt der Platz. Das was mit Gras bewachsene Stellplätze sein sollten, waren Schlammflächen. Schon bei unserer Ankunft war der Boden so stark aufgeweicht, dass ein Rangieren eines Caravans per Hand auf die Parzelle geschweige denn ein Ausrichten nicht bzw schwer möglich gewesen ist. Schon nach diesen über 12 Stunden Dauerregen gruben wir mit unserem knapp 1000 kg schweren Caravan Furchen in den weichen Boden. Zusätzlich kamen noch die von Zugfahrzeug, da wir dieses zum Einparken des Caravans verwenden mussten. Wie gesagt: das händische Rangieren war sehr erschwert.

Am ersten Tag mit  längere Zeit besserem Wetter wurde der Nachbarstellplatz an ein Wohnmobil vergeben. Was nun bei dem aufgeweichten, schwammigen Boden passierte, kann sich wohl jeder denken: Das Wohnmobil fuhr sich fest. Es konnte nur mit Hilfe von uns anderen Campern und auch unter Einsatz von Schaufeln freigekämpft werden. Man gab zum Glück dem Campingfreund einen trockneren Platz. Aber entsprechenden tiefen Gräben waren da, die sich mit Brackwasser des vollgesogenen Bodens füllten.

Am nächsten Tag wurde der Stellplatz wieder an ein Wohnmobil vergeben. Es war zwar tagsüber nicht regnerisch, hatte aber in der Nacht gegossen. Entsprechend wenig war der Platz abgetrocknet. Diesmal konnte der Wohnmobilfahrer durch glückliche Umstände großräumig über mehrere Parzellen rangieren, so dass zwar das Fahrzeug einsackte, sich aber nicht festfuhr.

Da an diesem Tag kein neuer Regen fiel, hat der Campingplatz begonnen unsere aller Furchen zu planieren. Dies erfolgte, in dem man mit einem Traktor und einem landwirtschaftlichen Transportkorb einfach die Rillen plattdrückte. Der besagte Stellplatz bekam, nach dem das Wohnmobil geparkt war ebenfalls diese Glättebehandlung sowie etwas Kies, der ebenfalls mit Hilfe des Korbs verteilt wurde. Die Behandlung war jedoch nutzlos, da der Trecker diesen Kies bei jedem überfahren weiter in den nassen Boden drückte.

Tagsdarauf bat der Camper, um weitere Befestigung seines Stellplätze, da man als Mensch immer noch einsank, wenn man vom Fahrzeug zum Fahrweg ging. Er bekam eine Schaufel in die Hand gedrückt und zu dem fuhr man ihm eine Schütte Kies an den Platz. Das Verteilen und feststampfen überließ man dem Urlauber. Nach etwa 2 Stunden hatte er den Kies verteilt. Ob die Aktion hinsichtlich seines weiteren Aufenthalts und der Abreise gebracht hat, wir wissen es nicht. Er fuhr nach uns ab.

Jedoch, warum wir diese Story berichten: Es kann nicht sein, dass Campingplatz-Betreiber zahlende Urlauber ihren Stellplatz ausbessern lassen. Das fällt unter ein No Go! Und wir hoffen, dass vielleicht auch ein paar Betreiber mal auf unsere Seite verirren. Wir hätten hier keinen Finger gerührt und wenn man schon mithilft einen entsprechenden Nachlass verlangt.

Zum anderen hat die gesamte Geschichte zu der Erkenntnis geführt, dass wir zukünftig darauf achten, welcher Untergrund bei den Parzellen-Beschreibungen angegeben wird. Plätze bei den Parzellen mit Rasen/Gras oder Erde ausgewiesen sind, werden wir zukünftig, wenn möglich wohl eher meiden.

Natürlich hat sich das Erlebte auch auf unsere Bewertungen von Campingplätzen ausgewirkt.

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