Es muss nicht immer der Campingausstatter sein!

Gerade wer frisch mit dem Camping anfängt, begeht nicht selten einen fatalen Fehler, der sich am Schluss ein Loch in die Kasse reißen kann: Einkaufswahn beim Campingausstatter!

Besonders bekannt sind hier Fritz Berger und der niederländische Obelink oder Freistaat (eigentlich ein Zusammenschluss von Verkäufer von Caravans und Wohnmobilen) oder der Fabrikverkauf von Herzog (Vorzelte). Aber es gibt noch hunderte, wenn nicht tausende kleinerer regionaler Campingausstatter. Alle haben etwas gemeinsam: im Großen und Ganzen werden die Artikel zu teilweise gepfefferten Preisen angeboten.

Nicht jeder hat das Glück, wie wir, einen gebrauchten Caravan (oder ein Wohnmobil) zu erwerben und vom Verkäufer ein fast komplettes Zubehör dazuzubekommen. In unserem Fall konnten wir uns also darauf konzentrieren, zunächst fehlende Ausstattung zu komplettieren und anschließend einzelne Campingutensilien zu ersetzen. Und hierbei haben wir nicht nur bei den eingangs genannten Ausstattern gekauft, sondern bei Anbietern, auf die man nicht unbedingt gleich kommt. Diese wollen wir mal kurz benennen

Campinggeschirr (Teller, Tasse, Besteck)

Unser Campinggeschirr ist recht „zusammengewürfelt“. Aus unserer Hotel-Urlaubszeit bestand ein Set (Tassen, Untertassen, Frühstücksteller) aus dem klassischen Melamin. Vor über 15 Jahren bei Kaufhof gekauft. Trinkbecher eines Discounters, welcher ist nicht mehr bekannt, fanden ebenfalls den Weg in die Wohnwagenschränke. Zusätzlich kamen große Teller aus Plastik von mömax in den Wagen, genauso gut hätte man vielleicht auf IKEA zurückgreifen können.

Eierbecher und Schalen hatten wir uns übers Internet bei Reifra Kunstofftechnik bestellt.

Ideales Campingbesteck gibt es in jedem Baumarkt, größerem Kaufhaus oder Möbelhaus. Wir hatten das Glück ungebrauchtes absolut neues auf einem Trödelmarkt zu finden.

Aufbewahrung (Dosen und Flaschen)

Dosen für die Aufbewahrung gibt es bei vielen Anbietern. Vollkommen ausreichend die von den Discountern, wenn sie fest stapelbar sind. Wer es noch etwas Platz sparender will, der kann auf Faltdosen aus Silikon zurückgreifen. Letztere haben wir bei Tchibo erworben.

Da Glas etwas schwer ist, man aber Öl und Essig, Milch etc irgendwie aufbewahren will, empfehlen sich Behältnisse aus Plastik. Hier haben wir im Internet Flaschenland.de gefunden. Der Shop bietet zu sagenhaft günstigen Preisen Plastikbehältnisse an.

Aufbewahrungs-/Stapelboxen sind ideal während der Fahrt um allerhand unterzubringen. Auf dem Stellplatz können diese als zusätzlicher Stauraum genutzt werden, wenn man sie z.B. unter den abgestellten Wagen schiebt. Auch hier muss man nicht auf Campingausstatter zurückgreifen. Die ersten Boxen, welche leider nicht stabil genug waren und daher inzwischen das Campingzubehör im Keller einlagern, stammten von Norma und Lidl. Die jetzt genutzten, stabileren und mit besser zu fixierendem Deckel (wichtig! Vor allem wenn man auch Lebensmittel außerhalb des Wagens lagern will, stammen von mehrheitlich von Obi, aber auch von Discountern. Hier aber noch ein Tipp: Nach Möglichkeit bei einem Boxentyp/ Herstelller bleiben, ansonsten geht Nutzen des Stapelns verloren!

Versorgung (Wasser, Strom, Gas)

Wasser und Strom ist bei Campen das A und O. Irgendwie muss man beides zum Wohnwagen/-mobil oder Zelt bekommen.

Für die Wasserversorgung haben wir von Norma zwei Spiralschläuche besorgt. Das sind rund 20m. Mehr haben wir bisher noch nicht gebraucht. Zusätzlich empfiehlt es sich verschiedene Hahnadapter mit zu nehmen; Gardena wäre eine Möglichkeit. Hier könnte der Gardena-Fabrikverkauf in Metzingen vielleicht weiterhelfen. Aber jeder gewöhnliche Baumarkt tut’s auch. Auch sollte man ein Schlauchrest (10 bis 20 cm) dabei haben, um das Spritzen aus den Wasserhähnen zu reduzieren.
Zusätzlich haben wir vom Sonderpreis! Baumarkt zwei Wasserkanister (einer davon faltbar) für die Versorgung am Platz, sollte kein Wasseranschluss vorhanden sein.

Für die Stromversorgung haben wir voll auf Norma zurückgegriffen: mehrere Außenkabel (3 Stück) eine (leere) Kabeltrommel und ein paar Außenverteiler(dosen), die eigentlich in den Garten oder eine Baustelle gehören erledigen Stromversorgung des Wagens und Vorzeltes. Aber Aldi und Lidl haben hierzu auch immer wieder gute Angebote.

Campingmöbel

Egal ob Tische, Bänke, Stühle oder Hocker. Im Frühjahr und Frühsommer überbieten sich gerade Norma, Lidl und Aldi mit Angeboten. Auch Baumärkte sind da eine gute Quelle, wenn es um Stühle und Polster geht, weniger bei Tischen. Die in den Baumärkten angebotenen sind in der Regel zu schwer und sperrig, da sie für Terrasse und Balkon gedacht sind. Ein möglicher Anbieter wäre auch das JYSK (ehemals: Dänisches Bettenlager), denn nicht wenige Stühle sind reisetauglich.

Dagegen können bei Baumärkten die auf ihre Kosten kommen, die beim Campen grillen wollen. Günstige und einfache Holzkohle-Grills sind schließlich ein Teil des Sortiments. Wer lieber auf Gas setzt, wird in der Regel leider enttäuscht. Man findet selten für Reisen geeignete Gasgrills.

Schlafen (Decken, Kissen)

Unsere Decken und Kissen gaben wir, soweit nicht schon vorhanden beim JYSK gekauft. Deutlich günstiger, als wären wir in ein Möbelhaus gegangen.

Zu dem haben wir für die zum Bett umfunktionierte Sitzecke eine Boxspringbettauflage bei Lidl besorgt, die fast den Maßen der Schlafstätte entspricht. Vorteil: durch die Auflage kann man zum einen ein großes Spannbetttuch verwenden, man schon die Sitzpolster und man schläft deutlich bequemer, als direkt auf den Sitzpolstern.

Um die Matratzen des Doppelstockbettes zu schonen haben wir auch aus dem Dänische Bettenlager Molton-Matratzen-Schoner besorgt. Wer dies auch vor hat, sollte jedoch die Matratzen ausmessen. Denn es gibt verschiedene Längen und Breiten.
Jedoch müssen wir hier eines gestehen: Schnäppchen waren die Dinger nicht.

Weiteres Zubehör

Im Laufe der Zeit stellt man fest, dass man immer wieder Kleinigkeiten braucht.

So haben wir uns, weil wir es vorziehen außerhalb des Wohnwagens zu kochen, einen elektrischen 2 Plattenherd bei Woolworth gekauft. Das benötigte leichte Kochgeschirr stammt ebenfalls von dort.

Neben Woolworth bietet es sich auch an, bei NKD, KiK, T€di (um ein paar zu nennen) oder in den 1-Euro-Läden (wie sie auch immer heißen) zu stöbern. Nicht selten findet man was, das sich fürs Camping eignet. Zum Beispiel stammen aus diesen Läden unsere Solarleuchten, die wir bei den Heringen anbringen, um das Unfallrisiko zu reduzieren. Diese Leuchten erhellen ideal die Heringe und einen Teil der Abspannseile. Auch Dekoartikel, Geschirr oder Aufbewahrungsdosen findet man in diesen Geschäften.

Wer ein (Vor-)Zelt hat, bekommt nicht selten Plastikheringe mitgeliefert. Das ist der reine Müll. Felsnägel (die wir anstelle von Heringen nutzen) bekommt man gelegentlich im Sonderpreis! Baumarkt günstig. Auch andere Baumärkte bieten diese. Campingleuchten haben wir z.B. bei Obi entdeckt. Gaskartuschen-Kocher gibt’s z.B. immer mal wieder im Kaufland.

Zugfahrzeug

Auch fürs Fahrzeug gibt es überall Angebote, die weiterhelfen. Ob beim Discounter oder im Baumarkt, egal wo, Fahrzeugzubehör gibt es nicht nur im Kfz-Teile-Shop, sondern auch überall wo anders. Beispiele: Unsere Deichselabdeckung stammt aus dem Kaufland, Reifenschutz für den Caravan von Norma, wie auch die Winterabdeckung. Auch Kupplungssperren zum Erschweren von Diebstählen gibt es immer wieder beim Discounter.

Weitere Quellen

Neben den beispielhaft genannten Ausstattungsquellen kannst Du natürlich auch auf Amazon oder Ebay stöbern. Günstig findet man auch gebrauchte Campingartikel bei Shpock und ebay Kleinanzeigen oder anderen Secound-Hand-Verkaufsplattformen. Seltener wird man auf Trödelmärkten fündig. Aber auch das geht.

Fazit

Du kannst zu einem Campingausstatter gehen und Dich größten Teils für teures Geld mit Zubehör eindecken. Deutlich günstiger fährst Du jedoch, wenn Du nicht alles auf einmal kaufst, sondern nach einander und wenn Du Dich auch bei anderen Anbietern umsiehst. Denn inzwischen versuchen viele am Campingmarkt mitzuverdienen und etliche Anbieter, die vermutlich selbst gar nicht daran denken, den Campingmarkt zu bedienen, haben einfach Artikel im Sortiment, die man fürs Campen gut gebrauchen kann.

Zusammenfassend noch einmal alle zuvor genannten Händler und Shoppingplattformen aufgelistet

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