Ein verträumtes Dorf am Stadtrand von Chemnitz gelegen, in dem nichts Aufregendes los ist, hat aber einen kulinarischen Highlight: das Hotel Abendroth.
Die Verwandtschaft schwärmte uns von dem Tartar vor und lockte uns in das Restaurant des Hotels. Wir aßen Grillhaxe (und das in Sachsen und nicht in Bayern!), schon angesprochenes Tartar und Hirschbraten. Alles sehr lecker, auch wenn die Tartar-Kreation mich etwas verwunderte: Hackfleisch, Zwiebel und Kapern mit Brot und Butter. Dazu drei Sardellen (Was soll dabei der Fisch?)
Von der Verwandtschaft die Grillhaxn wurde mir als groß und nicht zu schaffen angepriesen. Eine Herausforderung, die ich gerne annahm. Sie war ordentlich; aber größere habe ich auch schon gegessen. Zu der Haxen bot man mir Merettich und Senf an, hatte ich beides dankend abgelehnt. Die Schwarte war schön kross, ließ sich gut schneiden und weichte auch nicht in der Biersoße nicht zu etwas laprigem auf. Das Fleich war sehr zart und ließ sich leicht vom Knochen lösen.
Also rundherum perfekt… Nur bei den Knödeln sollte man noch ein wenig üben. hier fehlte etwas Geschmack (und Größe)
Der Hirschbraten war schnell gegessen. Übrig blieben hier lediglich die Klöße, die keinen Anklang fanden. Längliche Wickelklöße deren Teig an einen geschmacklosen Mehlpamps erinnerten (da musste ich meinem Kind zustimmen).
Bei den Getränken musste ich erfahren, dass zwar inzwischen der Neger (oder politisch korrekt das Cola-Weizen) deutschlandweit bekannt ist, jedoch der Russ‘ sich noch nicht überall nördlich des Mains verbreitet hat… Hier gab’s von uns also einen Kulturexport, den wir dennoch serviert bekamen.
Service
Kulinarisch unerwartet top und bereit Extrawünsche offen. Dee Service war bemüht, jedoch scheiterte man an der Küche. Nach der Bestellung mussten wir mehr als eine Stunde auf das Essen warten. Ohne, dass seitens des Services ein Hinweis auf eventuelles verzögertes Servieren kam, weder während des Wartens noch bei der Bestellung, noch bei der telefonischen Tischreservierung. Lediglich, als die Speise kamen, entschuldigte man sich mit der Begründung, dass „in der Küche heute nur 2 Mann“ seien. Hier kann man definitiv noch etwas verbessern.
Ambiente
Von Ambiente kann man bei dem Restaurant nicht sprechen. Der Gastraum ist recht klein und eng. Teilt sich an sich in zwei Zimmer auf. Wir hatten das Glück mit einem Päarchen in dem benachbarten eigentlich als Besprechungs-/Konferenzzimmer gedachten Raum essen zu dürfen, so dass wir wenig vom „Lärm“ und der Enge sowie den uns beim Eintritt begrüßenden Gerüche aus der Küche mitbekamen.
Die Räumlichkeiten des Restaurants lassen sich kurz als funktional eingerichtet bezeichnen.
Preise
Die Preise für gute deutsche Küche gehören schon in den gehobeneren Bereich. Was unter anderem auch darauf zurückzuführen ist, dass es sich um ein Hotelrestaurant gehört. Da das Essen jedoch wirklich als lecker zu bezeichnen ist, sind die Preise annehmbar.