Karls Erlebnishof. Von der Erdbeere zum Kommerz

In Rövershagen, ein paar Kilometer östlich von Rostock befindet sich eines der beliebtesten Ausflugsziel der Region: Karls Erlebnishof. Der Ursprung weiterer Erlebnishöfe unter der Marke

Karls Erlebnishof

Einst handelte es sich um einen Erdbeerbauer, der um diese frühsommerliche rote Frucht eine Gastronomie und einen Kinderspielplatz aufgebaut hat. In den Jahren hat sich der Erlebnishof zu einem Tourismus-Magneten und damit zu einer Kommerzfalle gewandelt.

Neben der Selbstbedienungsgastronomie, deren Preise teilweise jenseits von Gut und Böse liegen (insbesondere bei Getränken) wird in der sogenannten „Markthalle“ kräftig zugelangt. Viele Lebens- und Genussmittel bekommt man in der Region günstiger und von gleicher oder gar besserer Qualität; Souvenirs (Made in China) sind deutlich überteuert und die Bekleidung ist auch anderswo in Rostock (günstiger) zu erhalten. Aber bekanntlich sitzt das Geld ja im Urlaub lockerer und der Käufer achtet auch nicht so sonderlich auf Nutzen, Herkunft der Produkte und Qualität.
Davon ganz abgesehen, dass die Präsentation der Waren in dieser Halle auch entgegen des Namens „Erlebnishof“ keinerlei Kauferlebnis bietet. Dies mag zum Teil an der Masse an Menschen liegen, die durch diese gehen (müssen, denn mann wird zwangsläufig dahin gelenkt), aber auch an der Präsentation der Ware: Wenig ansprechend.

In der Markthalle vom Karls Erlebnishof

Für Kinder wird hier viele Möglichkeiten zum Austoben geboten. Jedoch stehen die Geldwechselautomaten am Eingang und an etlichen Ecken nicht umsonst: fast jede ‚Attraktion‘, die Kinderaugen zum Leuchten bringt, kostet einen Obulus von 2 €. Wer sich anfangs eine Ermäßigungskarte kauft, spart etwas, aber nicht an jeder Erlebnisattraktion.
Auch wenn von freiem Eintritt in der Werbung die Rede ist, ausreichend Kleingeld (idealerweise 1 und 2 Euro-Stücke) ist daher Pflicht, wenn man seinen Kindern ein Erlebnis bieten will.

Mit der aktuellen Ausrichtung hat sich Karls Erlebnishof leider weit vom Ursprung weg entwickelt. Einst stand die Erdbeere im Vordergrund. Jetzt ist diese Frucht nur noch Bestandteil des Markenlogos sowie der in der Region und über diese hinaus verteilten Verkaufsstände in Erdbeerdesign, an denen man die Frucht erwerben kann. Einst war um diese Frucht nicht nur das Marketing, sondern auch das Angebot in der Markthalle aufgebaut. Damit hat das Ganze aber leider nicht mehr viel zu tun. Ein Konzept ist hier nicht zu erkennen. Der „Hof“ lebt davon, in einer strukturschwachen Ferienregion als einer der wenigen Angebote für Touristen zu existieren.

Schon vor einigen Jahren haben wir knapp diese Touristenattraktion einer Beurteilung unterzogen. Schon damals waren wir enttäuscht. Aber aktuell toppt das Konzept sogar diese Enttäuschung. Solltest Du dort hinfahren und es Dir dort nicht gefallen, dann sage nicht, Du seist nicht gewarnt worden. Denn eine (klare) Empfehlung sprechen wir für Karls Erlebnishof nicht aus!

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